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Facebook-Nutzung lässt sich durch Messen von Hirnaktivität vorhersagen

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Gehirnaktivität lässt auf Facebook-Nutzung schließen

Berliner Forscher konnten die Nutzung von Facebook als Plattform für Social Networking experimentell voraussagen.
Die Aktivierung eines Teils des Belohnungszentrums im Gehirn korrelierte mit einem gesteigerten Ansehen in dem Sozialen Netzwerk.

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Das eigene Ansehen bzw. Anerkennung durch andere spielt für uns Menschen eine große Rolle. Wir fühlen uns in unserem Tun bestätigt und sind daher bestrebt, unser Ansehen zu steigern.
In der heutigen Zeit werden genau dafür von immer mehr Menschen Soziale Netzwerke genutzt. Nicht selten endet dieses Verlangen nach "medialer" Anerkennung in der Entwicklung einen Suchtverhaltens [Kuss & Griffiths, Andreassen et al.].

Neurowissenschaftler der Freien Universität Berlin konnten jetzt im Rahmen einer Studio mit 31 Testpersonen zeigen, dass sich von Aktivierungsmustern im Gehirn auf den Facebook-Nutzungsgrad schließen lässt.
Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) wurde die Gehirnaktivität der Probanden in verschiedenen Situationen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Aktivierungsmuster im Nucleus accumbens, Teil des Belohnungssystems des Gehirns, mit der Intensität der Facebook-Nutzung korrelierte. Der Studie zufolge konnte bei positivem Feedback zur eigenen Person im linken Nucleus accumbens eine stärkere Aktivierung beobachtet werden, als es bei guter Einschätzung einer anderen Person der Fall war. Bei diesem Vergleich von eigenem und fremdem "Reputationsgewinn" war der Unterschied der Hirnaktivierung umso größer, je intensiver der Umgang der Person mit Facebook war.

Als Kontrolle wurde das Experiment um eine Glücksspielkomponente mit Geldgewinnen erweitert. Auch hierbei kommt es im Gewinnfall zur Aktivierung des Nucleus accumbens. Allerdings bestand bei diesen Aktivitätsmustern keinerlei Korrelation mit dem Ausmaß der Nutzung von Facebook.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten wichtige Impulse für die klinische Forschung sowie die Forschung im Bereich Lernen und Bildung liefern. Schließlich lässt sich jetzt der Einfluss sozialer Netzwerke und damit im Zusammenhang stehendes Rufmanagement mit einer individuellen Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn in Verbindung bringen.

http://www.frontiersin.org/Journal/10.3389/fnhum.2013.00439/abstract